





Wir durchqueren Plätze, steigen in Bahnen, nutzen öffentliche
Toiletten – funktionale Infrastrukturen, die zu sozialen Bühnen
werden. Soziale Praktiken, Alltagsroutinen und der digitale
Raum sind Teil unserer physischen Infrastruktur.
Diese Arbeit widmet sich den flüchtigen und oft übersehenen
Momenten, die den Alltag durchziehen und diese Orte beleben.
Spuren und Projektionen werden als fragiles Material erfasst
und spiegeln in Form narrativer Fragmente individuelle
Erfahrungen innerhalb einer kollektiven Erinnerungspraxis
wider.
Eine Einladung, dem Flüchtigen Aufmerksamkeit zu schenken
und dem Unsichtbaren Raum zu geben – ein Versuch, das Vergängliche
sichtbar zu machen, ohne es festzulegen.
Diese Arbeit wird in ihrer Setzung zu einem performativen
Akt. Sie ist Ausstellungsarchitektur, Display, Einbau und
Skulptur zugleich.
Toiletten – funktionale Infrastrukturen, die zu sozialen Bühnen
werden. Soziale Praktiken, Alltagsroutinen und der digitale
Raum sind Teil unserer physischen Infrastruktur.
Diese Arbeit widmet sich den flüchtigen und oft übersehenen
Momenten, die den Alltag durchziehen und diese Orte beleben.
Spuren und Projektionen werden als fragiles Material erfasst
und spiegeln in Form narrativer Fragmente individuelle
Erfahrungen innerhalb einer kollektiven Erinnerungspraxis
wider.
Eine Einladung, dem Flüchtigen Aufmerksamkeit zu schenken
und dem Unsichtbaren Raum zu geben – ein Versuch, das Vergängliche
sichtbar zu machen, ohne es festzulegen.
Diese Arbeit wird in ihrer Setzung zu einem performativen
Akt. Sie ist Ausstellungsarchitektur, Display, Einbau und
Skulptur zugleich.
Sie kann sich dem Raum anpassen, Leerstellen
öffnen, Blicke versperren – und verbindet andere Arbeiten
durch den Durchblick und die Rahmung, die sie eröffnet.
Die einzelnen Arbeiten, skulpturale Arbeiten im Raum und
Wandarbeiten, werden zu Figuren in der szenografischen Setzung
im Raum. Die Installation kann minimiert und maximiert
werden, sich an den Ausstellungraum anpassen und ihn
sich zugleich aneignen.
Im KV Leipzig tritt die Arbeit Infotafeln I+II in einen direkten
Dialog mit der vorhandenen Architektur und erweitert diese
durch einen Einbau, der durch die Möglickeit ihn zu schwenken,
eine Geste des Zuwendes oder Abwendens suggeriert. Die
Arbeiten setzten sich direkt mit der Architektur, miteinander
und mit den Besuchenden in Kontakt.
öffnen, Blicke versperren – und verbindet andere Arbeiten
durch den Durchblick und die Rahmung, die sie eröffnet.
Die einzelnen Arbeiten, skulpturale Arbeiten im Raum und
Wandarbeiten, werden zu Figuren in der szenografischen Setzung
im Raum. Die Installation kann minimiert und maximiert
werden, sich an den Ausstellungraum anpassen und ihn
sich zugleich aneignen.
Im KV Leipzig tritt die Arbeit Infotafeln I+II in einen direkten
Dialog mit der vorhandenen Architektur und erweitert diese
durch einen Einbau, der durch die Möglickeit ihn zu schwenken,
eine Geste des Zuwendes oder Abwendens suggeriert. Die
Arbeiten setzten sich direkt mit der Architektur, miteinander
und mit den Besuchenden in Kontakt.





U-Bahn: Eine Beobachtung
14 Personen insgesamt:
6 am Handy,
1 liest ein Buch,
4 unterhalten sich,
2 wirken wie Kompliz:Innen – präsent im Raum,
1 ohne Bildschirm, verloren in einer Träumerei.
Nur 2 ohne Kopfhörer.
14 Personen insgesamt:
6 am Handy,
1 liest ein Buch,
4 unterhalten sich,
2 wirken wie Kompliz:Innen – präsent im Raum,
1 ohne Bildschirm, verloren in einer Träumerei.
Nur 2 ohne Kopfhörer.
Auf den Bildschirmen, die ich sehen kann, wird schneller geswipt, als ich schauen kann. Die Bilder verschwimmen zu einer einzigen, fließenden Einheit aus Content. Die wenigen Menschen ohne etwas in den Händen stechen beinahe heraus, als wären sie fehl am Platz – obwohl sie doch die einzigen wirklich Anwesenden sind. Auffällig, vielleicht sogar ein wenig suspekt. Hermannplatz Drei Personen steigen aus meinem Blickfeld aus. Die kleine Sphäre, die wir für einen Moment gebildet hatten, reißt auf. Ich muss mich erst daran gewöhnen, neue Menschen in meinen Blick aufzunehmen. Wenn ich aufmerksam bin, baue ich schnell eine Form von Beziehung zu meinen Sitznachbar:Innen auf. Sie werden Teil meines Bildes – ich überlerge, woher die kommen, wohin sie gehen. – sie werden zu Inventar meines Alltags, fast vertraut, stille Kompliz:Innen im flüchtigen Moment. Ich maginiere4 alle präsenten parallelen Räume: Chatrooms, auditive Welten durch Kopfhörer, endlose Video-Feeds ... Die Räume sind abgeschlossen. Der Schlüssel ist versteckt. AUch Foucault hat der Zug fasziniert – sicher hätte ihn auch die U8 gereizt. Er beschreibt den Zug als ein außergewöhnliches Bündel an Relationen. Moritzplatz. Ich steige aus – tauche auf an der Oberfläche der Stadt. Die Geräusche weiten sich, als hätte ich eine Membran durchstoßen. Ich laufe durch die Stadt, jeder Ort erfüllt einer Funktion. Hier und da öffnet sich ein Bild, löst eine Assoziation aus, lädt zum Verweilen ein, regt Erinnerungen an oder fordert mich spielerisch heraus, für einen Moment aus meiner Routine auszubrecchen. Kleine Riten des Alltags: Ich setzte mich an den Brunnen am Moritzplatz, höre dem Wasser zu, träume mich kurz an einen anderen, fernen Ort. Ich denke an jemanden, ein intimer, privater Gedanke.
Ich nehme eine Münze und wünsche mir etwas.
Die Münze landet im Brunnen.
Die Münze landet im Brunnen.













Transit #2 2023
Fragmentarisch zitiert und kommentiert die Arbeit Transit eine Szene des Alltags: Einen Ort der Durch- reise, der Fortbewegung zwischen Räumen. Dabei entsteht Raum für subjektive Assoziationen. Die Installation verhandelt die Überlagerung von Räumen durch das Digitale und die sich auflösenden Grenzen dazwischen. Dem alltäglichen Realraum wird ein surrealer, entleerter Bildraum gegenüber- gestellt. Dabei ergibt sich eine Konfrontation von Präsenz und Abwesenheit, Mangel und Überfluss, physisch und digital. Transit ist der Versuch, ein Momentum des Innehaltens und Betrachtens in unse- rer Zeit des rasenden Stillstands zu schaffen. Ein tristes Bild des Mangels an real Sozialem - ein Bild der Ohnmacht? „Tags“ schreiben sich wie Narben, als flüchtige Erinnerungen an durchgeschleuste Individuen, in die Böden ein. Eine florale Geste, wie ein Souvenir zurückgelassen, ein ausgedienter Kaugummi, Muster urbaner Strukturen als Icons auf der Oberfläche und ein USB Ladekabel als Ein- ladung an die Betrachtenden - online zu gehen. Ein Raum des Wartens und des Fortbewegens in einem Fluss von Informationen und Bildern, die durch ihre Abwesenheit an Präsenz gewinnen.






Transit #1 2023
Fragmentarisch zitiert und kommentiert die Arbeit Transit eine Szene des Alltags: Einen Ort der Durch- reise, der Fortbewegung zwischen Räumen. Dabei entsteht Raum für subjektive Assoziationen. Die Installation verhandelt die Überlagerung von Räumen durch das Digitale und die sich auflösenden Grenzen dazwischen. Dem alltäglichen Realraum wird ein surrealer, entleerter Bildraum gegenüber- gestellt. Dabei ergibt sich eine Konfrontation von Präsenz und Abwesenheit, Mangel und Überfluss, physisch und digital. Transit ist der Versuch, ein Momentum des Innehaltens und Betrachtens in unse- rer Zeit des rasenden Stillstands zu schaffen. Ein tristes Bild des Mangels an real Sozialem - ein Bild der Ohnmacht? „Tags“ schreiben sich wie Narben, als flüchtige Erinnerungen an durchgeschleuste Individuen, in die Böden ein. Eine florale Geste, wie ein Souvenir zurückgelassen, ein ausgedienter Kaugummi, Muster urbaner Strukturen als Icons auf der Oberfläche und ein USB Ladekabel als Ein- ladung an die Betrachtenden - online zu gehen. Ein Raum des Wartens und des Fortbewegens in einem Fluss von Informationen und Bildern, die durch ihre Abwesenheit an Präsenz gewinnen.
If you need me I’m (still) in the basement 2022
Künstler*Innen: Morten Bjerre, Melina Brass, Leila Brinkmann, Julia Gerke, Markus Heller, Brigita Kasperaitė, Kevin Koen, Nora Jil Helga Langen, Merlin Maximilian Meister, Sophie Constanze Polheim, Kay Lotte Pommer, Yashar Shirdel
Ausstellungsansicht
Underestimated. Female artists in Leipzig around 1900
Museum der Bildenden Künste, Leipzig
Installation and Intervention „If you (still) need me, I‘m in the basement“
2022
Im Jahr 1897 fand in der Messestadt Leipzig die Sächsisch-Thüringische Industrie- und Gewerbeausstellung - kurz STIGA - statt. Im Mittelpunkt standen Industrie und Handel, aber es gab auch eine eigens eingerichtete Halle für zeitgenössische Kunst. Anlässlich des 125-jährigen Jubiläums der STIGA widmet das MdbK den damals ausgestellten und heute fast vergessenen Künstlerinnen neue Aufmerksamkeit. Neben der prekären Ausbildungssituation der Künstlerinnen und ihrer Rolle auf der STIGA beleuchtet die Ausstellung auch die weibliche Selbstdarstellung und Selbstwahrnehmung der damaligen Zeit. Parallel zu den ausgestellten Zeichnungen und Gemälden zeigen einige Künstlerinnen und Künstler der Klasse für Installation und Raum an der Hochschule für Grafik und Buchkunst eine Intervention, die die bis heute andauernde strukturelle Diskriminierung von Künstlerinnen und nicht-binären Künstlerinnen thematisiert.
Die Sächsisch-Thüringische Industrie und Gewerbeausstellung (STIGA) 1897 zeigte 864 Werke von 362 Künstlern. 9,4% davon waren weiblich. Während der MdBK einen Blick auf die Repräsentanz von Künstlerinnen auf der STIGA (1897) wirft, betrachten wir das Kunstmuseum selbst. Was hat sich in all der Zeit verändert, bis zu diesem Moment, der Gegenwart? Wer ist dort heute vertreten? Wir hinterfragten die Sichtbarkeit der FLINTA*-Künstlerinnen und die Herkunft der ausgestellten Künstlerinnen und fragten uns: Wie wollen wir unsere Position nutzen, um durch Forschung, Lernen und Austausch die Karriereleiter zu erklimmen? Oder bleiben wir im Keller stecken? Zeit für ein Manifest!
Photo credit
Julia Gerke und
Museum der bildenden Künste,
Alexander Schmidt/PUNCTUM




1. Person singular, 3. Person plural 2022

